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MISOSUPPE - MEIN BASISREZEPT

Misosuppe kennen die meisten von uns als Instantsuppe - meist vollgepulvert mit künstlichen Geschmacksverstärkern - aus dem Chinarestaurant. Für alle die sich jetzt darauf gefreut haben… die hat leider (oder eher zum Glück!) mit meinem Rezept absolut nichts zu tun! Aber keine Angst – sie schmeckt trotzdem super gut! Zumindest finden das meine Kinder! Immerhin ist das eine ihrer Lieblingssuppen bei uns zu Hause und geht immer weg!



Ich selber kannte, bevor mir meine liebe Kollegin Gerti aus dem Reformhaus damals dieses Rezept zeigte, das sie selbst in einem japanischen Tempel kennengelernt hat, nur die für uns Schwestern damals nicht so ansprechende braune Brühe unserer Mutter (Unsere Oma hatte dafür eine "etwas" weniger elegante Bezeichnung...), die sie oft morgendlich schlürfte und hatte daher nie das Bedürfnis mir selber so eine Misosuppe zu kochen. Deshalb – Danke Gerti!!! Du hast meinen Horizont für Miso damals sehr erweitert! :-)


Miso, sowie auch Algen, die gerne zu dieser Suppe gereicht werden, gelten nach der traditionellen chinesischen Medizin als salzig und haben somit eine aufweichende, kühlende Wirkung. Was heißt das jetzt genau? Miso und Algen werden die Fähigkeit zugeschrieben Verhärtungen, festsitzenden Schleim und angeblich sogar Steine aufzulösen und sind perfekt für alle sogenannten „Feuchte Hitze“ Symptomatiken, die im Sommer ziemlich schnell mal da sind! Ein opulenter Grillabend mit Tiramisu als Dessert und vielleicht noch ein paar süßen Cocktails oder lieblichem Sekt hinten nach reichen da schon um das perfekte Milieu für diverse unangenehme entzündliche Körperprozesse auf allen Ebenen zu starten. Darauf werde ich jetzt nicht näher eingehen, da hierbei vielleicht dem ein oder anderen dann doch der Appetit vergehen könnte! ;-)


Jedenfalls hat Misosuppe eine sehr reinigende, entschlackende Wirkung und eignet sich daher perfekt als Ausgleich am Tag nach einer klassischen Grillerei oder auch einem Heurigenbesuch! ;-) Und jetzt im Sommer ist sie mit ihrer kühlenden Wirkung ohnehin perfekt und eignet sich super als leichtes Abendessen. Mit der frischen Misopaste haben wir noch dazu den Mehrwert, dass diese ein Fermentationsprodukt ist und sich somit auch positiv auf unsere Darmflora auswirkt! Das Rezept an sich ist auch relativ unkompliziert! Was will man also mehr?


Was die Misopaste selbst betrifft… am wichtigsten ist die naturbelassene Qualität des Produkts ohne Zusatzstoffe. Diese findet man am leichtesten in den Reformhäusern oder Drogerien. Dort gibt es meist unterschiedliche Misopasten in unterschiedlichen Intensitäten. Da muss sich jeder selbst durchprobieren, was ihm letztendlich taugt. Ich würde für den Anfang ein Reis- oder Gerstenmiso empfehlen. Miso hält sich gefühlt eine halbe Ewigkeit im Kühlschrank, weshalb man keine Angst haben muss, dass es schnell kaputt wird. Falls man doch nervös deswegen wird… man kann Reis- oder Gerstenmiso gemeinsam mit Tahina auch auf (getoastetes) Brot streichen. Das war damals auch ein Tipp von Gerti und schmeckt erstaunlich gut! Und wer es ganz unkompliziert mag… man kann kurmäßig (Das wäre eine recht preiswerte Darmkur…) täglich einen Teelöffel Miso in einer Tasse heißem Wasser auflösen und auf nüchternen Magen trinken.


So... jetzt aber zum Rezept, bevor ich es nochmal abändere! Ich kann mich halt leider nie genau an Rezepte halten... ;-)



REZEPT FÜR 4 PERSONEN


750 g Gemüse, in Streifen/Scheiben geschnitten (Wurzelgemüse, Pilze, Kraut, Pak Choi, Sprossen,...)

1,5 l Wasser

2 – 3 Scheiben frischer Ingwer

1 – 2 EL Zitronensaft

3 - 4 EL Misopaste nach Wahl

Ursalz

350 g Tofu in Lake, in kleine Würfel geschnitten

1 Hand voll getrocknete Wakame Algen

Geröstetes Sesamöl zum Beträufeln

Jungzwiebelgrün in Ringe geschnitten, zum Bestreuen

Gerösteter Sesam zum Bestreuen


  • Gemüse mit längerer Garzeit mit Ingwer in einen Topf geben. Mit Wasser auffüllen, Deckel aufsetzen und zum Kochen bringen. Das Ganze ca. 5 - 10 Minuten köcheln lassen und anschließend ca. 1 Stunde wie einen Tee zugedeckt ziehen lassen.

  • Nochmals aufkochen und das restliche Gemüse mit geringerer Garzeit hinzufügen und ca. 1 – 2 Minuten mitkochen lassen. Herdplatte wieder abdrehen.

  • Etwas Flüssigkeit von der Suppe wegnehmen und in einer Schüssel mit der Misopaste glattrühren. Das Ganze zur Suppe hinzufügen. Um die wertvollen Enzyme in der Misopaste zu erhalten ist es wichtig, dass die Suppe nach dem Hinzufügen der Misopaste nicht mehr kocht! Falls notwendig etwas nachsalzen. Mit Zitronensaft abschmecken.

  • Die Algen mit kochendem Wasser in einer Schüssel übergießen und ca. 3 – 5 Minuten ziehen lassen bis sie aufgequollen sind. Durch ein Sieb abseihen und unter fließendem Wasser abspülen.

  • Die Suppe in Schalen füllen und mit gewürfeltem Tofu und Algen anrichten. Sesamöl darüber träufeln und mit Jungzwiebelgrün und geröstetem Sesam bestreuen.


Das hier ist ein Basisrezept, das ich je nach Jahreszeit immer wieder abwandle. So koche ich in der kalten Jahreszeit gerne etwas Sternanis, Piment und Rosmarin mit der Suppe mit. Das Gemüse variiere ich ohnehin immer nachdem was gerade da ist. Man kann auch weniger Gemüse verwenden (zum Beispiel reicht auch eine Tasse Suppengrün) und dafür etwas gekochten Reis, Quinoa oder Reisnudeln als Einlage dazu servieren. Auch Sobanudeln aus Buchweizen passen super dazu!




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