Ei im Glas… ein Klassiker der Wiener Kaffeehauskultur. Ich persönlich finde ja fertig geschälte weiche Eier im Glas nur sinnvoll, wenn sie mit einigen Extras umspielt werden. Deshalb hab ich hier ein kleines feines Rezept, dass sich perfekt für den Osterbrunch eignet und herrlich an Mayonnaise-Ei erinnert. Mit einem kleinen Unterschied jedoch… es ist mit einer Art gesunden „Mayonnaise“, die unseren Körper im Gegensatz zur klassischen Mayo nicht mit schlechten billigen Fetten belastet. Ganz genau genommen ist sie rein von der Zubereitung her auch mehr an die orientalische Tahina angelehnt, nur eben aus heimischen Zutaten.
Statt Tahin, also Sesammus hab ich nämlich Hanfmus verwendet. Dieses steckt voll wertvoller ungesättigter Fettsäuren und Antioxidantien, die im Körper entzündungshemmend wirken und somit unser Immunsystem und unsere Zellen fit halten. Und weil ich finde, dass sich Hanf und Brennnesseln so gut vertragen (sind ja beides auch Faserpflanzen), hab ich in die Sauce noch ein paar junge Brennnesseln eingearbeitet. Diese wirken mit ihrem hohen Chlorophyllgehalt extrem blutreinigend, aber gleichzeitig nährend. Auch bei anämischen Tendenzen und starken Monatsblutungen sind sie sehr wertvoll. Natürlich hat diese Sauce einen etwas kräftigeren nussigen Eigengeschmack, der meiner Meinung nach aber das Gericht geschmacklich noch interessanter macht. In der Natur gibt es eben nichts, das komplett geschmacklos ist. Raffinierte Fette sind eine Erfindung der Industrie und haben mit einem Naturprodukt herzlich wenig zu tun!
Generell würde ich behaupten, dass das ganze Gericht eigentlich ein perfektes therapeutisches Rezept für den Blutaufbau nach TCM ist. Denn auch Eier und Spinat sind sehr effektiv um das Blut nach Auszehrung, exzessiven Kaffeegenuss, Stress, Blutverlust, etc. wieder aufzubauen. Eier sind übrigens am leichtesten verdaulich, wenn sie weich gekocht sind.
HANFEI IM GLAS
REZEPT FÜR 4 PERSONEN
4 Eier aus bestmöglicher artgerechter Haltung und Fütterung
400 g Blattspinat, gewaschen
Ursalz unjodiert
60 g Hanfsamen
Essbare Frühlingsblüten
Hempina:
100 g Hanfmus (zB Hempions)
3 TL mittlescharfer Senf
Saft ½ - 1 Zitrone (je nach Geschmack)
1 Hand voll junge Brennnesselspitzen (alternativ Petersilienblätter)
100 ml kaltes Wasser
Ursalz unjodiert
Für die Hempina bzw. die Sauce alle Zutaten in einem hohen Glas oder Mixbecher mit dem Stabmixer fein pürieren. Kalt stellen.
Hanfsamen in einer Pfanne ohne Fett unter Rühren goldbraun rösten. Geht ziemlich schnell! Aufpassen, dass sie nicht verbrennen!
In einem großen Topf mit Deckel ca. 1,5 cm hoch Wasser einfüllen und zum Kochen bringen. Blattspinat hinzufügen, Deckel aufsetzen und 1 – 2 Minuten köcheln lassen. Dazwischen kurz umrühren, sodass der Spinat gleichmäßig zusammenfällt. Vom Herd nehmen. Leicht salzen. Warm halten.
In einem kleinen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen. Anschließend die Eier darin 5 – 6 Minuten (je nach Größe) weich kochen. Kurz unter kaltem Wasser abschrecken.
Die Eier vorsichtig schälen, sodass sie ganz bleiben. Das geht oft am besten mit Hilfe eines etwas größeren Teelöffels.
Spinat auf vier Gläser (zB Rexgläser) aufteilen. Eier ebenfalls darauf verteilen. Pro Glas 2 – 3 Esslöffel von der Hempina darüber verteilen. Mit gerösteten Hanfsamen und Blüten garnieren. Sofort servieren
Dazu passt am besten getoastetes Brot oder aber auch etwas leicht gebutterte Hirse.
TIPP:
Die Hempina mit den Brennnesseln am besten noch am selben Tag aufessen, da sonst der Geschmack durch die Brennnesseln am nächsten Tag etwas herber werden kann. Die Sauce harmoniert übrigens auch toll mit Räucherfisch und ist somit eine super Alternative zu den ganzen klassischen milchproduktlastigen Kombinationen, die den Fisch sonst relativ schwer verdaulich machen.
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