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DETOX REISCONGEE



Congees sind stundenlang gekochte Getreidekraftsuppen. Nicht gerade eine Beschreibung, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Ich kann mich noch gut an meine erste prägende Congee-Erfahrung erinnern, als ich im zarten Alter von 15 Jahren meiner Mama bei der Verpflegung eines Yogaseminars im tiefsten Waldviertel assistierte. Es gab täglich Congee pur (nur mit etwas Sojasauce und Sesam) zum Frühstück und zum Abendessen. Einmal hatten wir es so dick eingekocht, dass der Kochlöffel senkrecht im Topf stand und beim Rühren danach abbrach! Damals hab ich mich echt gefragt, wie man sich dieses Gericht nur freiwillig antun kann und dafür auch noch bezahlt!


Heute amüsiere ich mich über mein damaliges 15-jähriges Ich. Mit meinem heutigen Wissen sehe ich das mittlerweile natürlich ganz anders und finde diese Getreidesuppen mit den richtigen Kombinationen sogar richtig gut. Congees sind leicht verdaulich und haben eine entschlackende, reinigende Wirkung. Außerdem sind sie perfekt für eine Detox-Kur. Vor allem Reiscongees haben die Eigenschaft überschüssige Nässe aus dem Körper zu transportieren. Je nachdem welche Wirkungen ich erzielen will, kann ich diverse Kräuter und Gewürze mitkochen. Ich koche es immer relativ neutral, da ein Teil der Familie das Congee pikant mag, der andere Teil es lieber süß isst. Meistens koche ich drei bis fünf Kapseln Kardamom mit. Der hilft die überschüssige Nässe aus dem Körper zu transformieren und wirkt verdauungsfördernd. Im Winter dürfen es auch gerne ein, zwei Scheiben frischer Ingwer zum Wärmen sein.


Traditionell werden Congees aus vollwertigem Rundkornreis zubereitet. Man kann jedoch alle anderen Getreidesorten auch verwenden. Für den Einstieg würde ich jedoch dennoch ein Reiscongee empfehlen, da dieses für mich am neutralsten schmeckt. Bei den Toppings sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Von gedämpften Gemüsen, über Wildkräuter, gewürfelten Tofu, weich gekochten Eiern, gerösteten Saaten, hochwertigen kaltgepressten Ölen, Kompotten und Mandelmus ist alles möglich.


Ich persönlich mag mein Congee am liebsten aus vollwertigem Rundkornreis mit knackig gedämpftem Gemüse oder frischen Wildkräutern. Dazu hab ich gerne etwas gewürfelten Tofu, Tamari, Kräuteröl und geröstete Saaten wie Sesam oder Hanf. Wenn man nicht gerade eine Entschlackungskur durchführt, passen auch weich gekochte Eier gut dazu. Unserem Sohn, der Suppe zum Frühstück verweigert, gebe ich immer etwas Nussmus dazu und serviere es ihm mit alternativ gesüßtem Kompott. So erinnert es ein wenig an Milchreis, vor allem wenn man noch ein wenig Zimt oder Bourbonvanille hinzufügt.



REZEPT FÜR 4 PERSONEN


1 Tasse Rundkornreis ungeschält

9 Tassen Wasser


  • Reis durch ein Sieb heiß abspülen und mit den 9 Tassen Wasser in einen großen Topf geben.

  • Zum Kochen bringen und auf kleine Flamme zurückdrehen.

  • Das Ganze ca. 3 Stunden köcheln lassen. Dabei immer wieder am Boden rühren, damit sich nichts anlegt.

  • Das Congee ist fertig, wenn das Ganze eine risottoartige Konsistenz erreicht hat. Natürlich kann man es auch etwas dünnflüssiger zubereiten bzw. im gegebenen Fall mit mehr Wasser verdünnen – dann ist es suppiger.

  • Im Kühlschrank hält es sich luftdicht in einem Glasbehälter verschlossen ca. 5 Tage und muss morgens zum Frühstück nur noch gewärmt werden.


Für dieses Congee habe ich eine Hand voll geschnittene Löwenzahnblätter, Jungzwiebel, gewürfelten Tofu, Tamari und ein Wildkräuteröl mit Hanfsamen als Topping verwendet. Genau das Richtige jetzt im Frühling, wo sich uns der Löwenzahn förmlich aufdrängt! ;-)





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