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ECHT FETT - (M)EINE-OMEGA-3-GESCHICHTE TEIL 1

So… dieser Artikel geistert jetzt seit Monaten in meinem Kopf herum und muss jetzt im neuen Jahr endlich raus aus meinem Schädel. Das liegt daran, dass es ein echt sehr komplexes, aber auch essenzielles Thema und gar nicht so einfach für möglichst alle verständlich in Worte zu fassen ist. Während dem Schreiben habe ich daher beschlossen daraus 2 Teile zu machen - weil es einfach soviel ist. Hier im ersten Teil werde ich das Wichtigste – hoffentlich - so unkompliziert wie möglich zusammenfassen und vor allem über meine eigenen Erfahrungen und dadurch veränderten Sichtweisen im Bezug auf eine artgerechte menschliche Ernährung schreiben. Im zweiten Teil folgt dann meine Idee für eine Omega-3-optimierte Ernährung. Das Thema ist wichtiger als viele vermutlich annehmen (einschließlich mir selbst anfänglich). Also bitte nehmt euch die paar Minuten Zeit fürs Lesen! Es könnte euch vielleicht auch helfen! ;-)



Jeder, der sich mit Ernährung schon mal beschäftigt hat, hat vermutlich auch schon mal von essenziellen bzw. mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehört. Die bekanntesten sind Omega 3 und Omega 6. Omega 3 erlebt zur Zeit auch in der Ernährungsberaterszene den vollen Trend (etwas das mich in Verbindung mit Marketingkonzepten grundsätzlich skeptisch stimmt...) - aber hier tatsächlich berechtigt ist, wie ich herausgefunden habe. Damit die Prozesse in unserem Körper gut funktionieren sind beide für uns lebensnotwendig, weshalb sie im möglichst gleichen Verhältnis mit der Nahrung regelmäßig zugeführt werden sollten. Und da stoßen wir auch schon auf das gravierendste Problem… das Verhältnis! Man geht davon aus dass früher (als wir noch Jäger & Sammler waren) Omega 6/Omega 3 im Verhältnis von 1:1 in unserer Nahrung vorhanden war. Heute finden wir großteils Verhältnisse von 15:1 bis 50:1. Also einem wesentlich höheren Anteil von Omega 6 als Omega 3. Das liegt vor allem daran, dass heute extrem viele pflanzliche Fette (zB Sonnenblumenöl) im großen Stil verwendet werden, die ein Übermaß an Omega 6 enthalten – das Ganze noch dazu verarbeitet in diversen Fertiggerichten, Industrieprodukten, Margarinen, etc. Interessanterweise hat sogar die WHO schon in den 1970er Jahren auf diesen Missstand hingewiesen, was allerdings die letzten Jahrzehnte (zugunsten diverser Nahrungsmittelkonzerne vermutlich) schön untergegangen ist.

 

Das Dilemma… Omega 6 fördert (grob gesagt) entzündliche Prozesse in unserem Körper, während Omega 3 genau das Gegenteil bewirkt. Und da beide Fettsäuren bei der Verstoffwechselung in Konkurrenz zueinander stehen, können wir bei dem massiven Ungleichgewicht gar nicht soviel Omega 3 mit der Nahrung aufnehmen, dass wir damit auch ausreichend versorgt wären. Noch dazu kommt, dass es unsere Lebensmittel oft einfach nicht mehr im ausreichendem Maß hergeben. Für uns Menschen gut verfügbares Omega 3 würden wir vor allem in fetten freilebenden Meeresfischen, bestimmten Mikroalgen (von denen sich die Fische ernähren) und in tierischen Produkten aus artgerechter Weidehaltung finden. Nur… wieviele Tiere werden heute artgerecht gehalten oder gar gefüttert?? Genau… die wenigsten! Auch die schwindenden Wildfischbestände reichen nicht um die ganze Weltbevölkerung mit ausreichend Omega 3 zu versorgen. Abgesehen davon… bei der aktuellen Lage der Weltmeere würde ich allein aufgrund der Schwermetall- und Mikroplastikbelastung echt davon abraten regelmäßig in großen Mengen Meeresfisch zu essen.

 

Deshalb ist es neben der Achtung vor dem Tier als Lebewesen eben auch aus gesundheitlichen Gründen enorm wichtig auf die Fütterung und Haltung zu achten. Man weiß zum Beispiel, dass die Milch von grasgefütterten Kühen früher sogar einen Omega-3-Überschuss hatte. Heute hat sie, je nach Fütterung, eher einen Omega-6-Überschuss. Dasselbe sehen wir bei Eiern, Fleisch, Fisch,... Das was den Tieren gefüttert wird landet schlussendlich auch in unserer Nahrung, aber auch häufig in unseren Böden. Es ist eine fatale Kettenreaktion. Viele Lebensmittel mögen zwar billig sein (Ich weiß - ein gewagter Satz in der aktuellen Teuerungswelle...), aber am Ende bezahlen wir den Preis mit unserer Gesundheit. Ein recht hoher Preis, wie ich finde.

 

Es gibt eine Reihe von Beschwerden, die allein durch eine erhöhte Konzentration von bioverfügbarem Omega 3 in der Nahrung massiv gelindert bzw. sogar beseitigt werden können. Dazu zählen Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern (ADHS, Autismus, Aggressionen, Lernschwierigkeiten…), Alzheimer, Rheuma, Gelenksbeschwerden, Migräne, Neuralgien, Depressionen, alle möglichen entzündlichen Prozesse im Körper, Stress, Herz-Kreislauferkrankungen, erhöhter Cholesterin, Hautprobleme, Burn Out,… Für mich stellt sich daher die Frage, ob nicht manche dieser Erkrankungen einfach nur Nährstoffmängel sind!? Vor allem nachdem ich gewisse Effekte an mir selbst bemerkt habe. Und ich habe immer geglaubt, dass ich mit meiner (vollwertigen vorwiegend pflanzlichen) Ernährung gut mit Nährstoffen versorgt bin. Das steht ja auch in sämtlichen Standardwerken, die ich studiert habe – man kann sich pflanzlich mit allem ausreichend (aber vielleicht doch nicht jeden genug?) versorgen. Ja das stimmt grundsätzlich… aber wie effektiv ist eben immer die Frage, was unter anderem nach der traditionellen chinesischen Medizin natürlich auch eine Konstitutionsfrage ist. Es ist im Übrigen auch bis heute kein indigenes Volk bekannt, das rein vegan lebt, was mir persönlich immer zu denken gibt und weshalb ich mich mittlerweile auch mit indigenen Ernährungsformen beschäftige.

 

Die Gehirne der Menschen sind evolutionär übrigens immer dann gewachsen, wenn sie genügend für das Gehirn verwertbare Fettsäuren aus dem Meer (Meeresfrüchte, Fisch, Algen) zur Verfügung hatten. Etwas bedenklich finde ich daher, dass die menschlichen Gehirne seit Beginn der altsteinzeitlichen Landwirtschaft laut einer Studie aus dem Jahr 1997 angeblich um satte 11 % wieder geschrumpft sind. Bei der aktuellen Ernährungslage und dem Vegantrend (der eben in der breiten Masse mit vielen Ersatzprodukten nach dem Motto "Hauptsache vegan" und dadurch sehr Omega-6-lastig praktiziert wird) will ich gar nicht daran denken wo uns das alles vielleicht noch hinführt. Von der Omega-6-Belastung her hat das nämlich genau denselben Effekt als würde man regelmäßig Billigfleisch aus der Massentierhaltung essen. Nicht falsch verstehen… ich will hier niemandem zu nahe treten oder ethische Entscheidungen in Frage stellen. Ich weiß, dass viele Veganer oft besser über Ernährung informiert sind, als die meisten „Allesesser“, vor allem wenn neben dem Tierschutz auch die Gesundheit ein Thema ist. Und eine pflanzenbasierte Ernährung ist auch für mich eine der besten Grundlagen für eine Wohlfühlernährung. Aber auf keinen Fall so, wie sie zur Zeit in vielen Medien leider mit reichlich Hysterie und Panik propagiert wird. Ich bin auch unbedingt dafür unsere Erde zu schützen – allerdings GANZHEITLICH. Denn was nützt mir bitte eine Ernährung ausschließlich auf Basis von Angst, Schrecken und Klimaschutz, wenn ich mein Erbgut durch Mangelernährung (und das in einem der reichsten Länder der Welt) so schädige, dass ich bzw. meine Nachkommen gar keine gesunden Kinder mehr in die Welt setzen können? Diesen Trend gibt es nämlich bereits! Wir Menschen sind genauso Teil dieser Erde und auch das ist eine Kettenreaktion - in ihrer GANZHEIT eben.

 

Aber wieder zurück zum eigentlichen Thema... Ich war nie eine Verfechterin von Nahrungsergänzungsmittel, da ich immer der Meinung war, dass allein eine naturbelassene Ernährung alles hergeben muss, weshalb ich auch immer Leinöl verwendet habe, was einem ja auch von Ärzten und Heilpraktikern oft geraten wird. Das ist auch grundsätzlich nicht verkehrt – hat es doch einen sehr hohen Omega-3-Anteil und enthält auch Alpha-Linolensäure (ALA), die allerdings von den meisten Menschen in die für unser Gehirn und Nerven so notwendigen langkettigen Fettsäuren (Eicosapentaensäure = EPA & Docosapentaensäure = DHA) nicht umgewandelt und aufgenommen werden kann. Mit den heimischen Potenzialen stoßen wir also in unserer Zeit schnell an unsere Grenzen mit der optimalen Omega-3-Versorgung. Meine liebe Mutter hat damals in ihren vitalstoffreichen Glanzzeiten das Gras aus der Wiese entsaftet… vielleicht diesbezüglich auch eine Möglichkeit die heimischen Potenziale zu nutzen? Ist aber reine Spekulation und vermutlich nur für die wirklich hart gesottenen und sehr experimentierfreudigen Ernährungsfreaks unter uns (die Zugang zu naturbelassenen Wiesen haben). ;-)

 

Auf Anraten einer lieben Freundin, die komplett begeistert von einem bestimmten Fischöl war, hab ich mich also im Frühjahr letzten Jahres, sehr skeptisch ehrlicherweise - weshalb ich den Placeboeffekt hier absolut ausschließen kann, auf eine Omega-3-Supplementierung mit Algenöl eingelassen. Ich habe echt darauf gewartet, dass ich ihr dann einfach sagen kann, dass es keinen Unterschied zum Leinöl gibt. (Sch… Ego – ich weiß!). Jedoch war genau das Gegenteil der Fall! Ich HATTE (und dieses Wort fühlt sich gerade so unglaublich befreiend an) über 30 Jahre lang Migräne – je nach Lebensphase mal mehr, mal weniger. Zum Schluss war es so, dass ich sie zwar mental ganz gut im Griff hatte, jedoch ein bis zwei (zwar nicht mehr ganz so heftige) Migräneanfälle im Monat trotzdem oft unvermeidbar waren. Nach zwei Monaten Algenöleinnahme ist mir dann irgendwann aufgefallen, dass ich kaum mehr Migräne habe. Heute hab ich die gar nicht mehr! Ab und zu vielleicht mal moderate Kopfschmerzen, wenn ich einmal überhaupt nicht auf meinen Körper gehört habe. ;-) Mal schauen, ob es so bleibt... Natürlich hab ich mich dann eingehender mit der Materie beschäftigt und meine Ernährung (die die letzten Jahre immer vegan orientiert war – Frühstücksei gabs bei uns früher nur am Wochenende…) angepasst. Ich esse heute immer noch hauptsächlich pflanzlich – allerdings mit regelmäßig kleinen Mengen Eiern und manchmal auch Fisch oder Fleisch dazu. Außerdem wähle ich meine Fette so aus, dass sie vom Omega-3/6-Verhältnis her ausgewogen sind bzw. einen Überschuss (zB Lein, Hanf) aufweisen. Erstaunlicherweise habe ich mich tatsächlich nie leistungsfähiger und wohler gefühlt. Aber auch meine Stressresistenz hat sich enorm verbessert. Nicht dass mich heute nichts mehr stresst, aber ich kann jetzt viel schneller aus meiner gedanklichen Stressspirale aussteigen. Früher hab ich den Ausstieg oft gar nicht gefunden.

 

DHA-& EPA-reiches Algenöl zu supplementieren ist eben dann am effektivsten, wenn das Omega-3/6–Verhältnis als Ganzes in der Ernährung optimiert wird. Auch gerne mit Omega-3-reichen Pflanzenölen DAZU. Aber die alleine bringen eben leider nicht dasselbe wie eine zusätzliche Supplementierung mit Algenöl. Natürlich kann man auch ein Fischöl verwenden, wenn man das lieber möchte. Ich habe für mich allerdings nach meinen ganzen Recherchen festgestellt, dass Algenöle einfach die unkompliziertere und nachhaltigere Alternative sind. Wichtig ist dabei - wie auch bei jedem (gereinigten) Fischöl - die Frische. Denn je mehr ungesättigte Fettsäuren enthalten sind, desto schneller oxidiert das Öl und wird ranzig. Transparente Firmen legen daher bei ihren Algen-/Fischölen den aktuellen Laborbericht mit Totoxwert bei all ihren Ölen offen. Und wenn sie den Bericht nicht rausrücken (Hab ich auch schon erlebt…) - einfach nicht kaufen. Ich habe mittlerweile ein sehr gutes und vor allem hoch dosiertes Algenöl gefunden, das auch vom Preis-/Leistungsverhältnis her total vertretbar ist (was leider nicht immer der Fall ist und viele Menschen bei den kontinuierlichen Teuerungen zur Zeit gleich mal abschreckt, was sehr schade ist). Es zahlt sich also aus nicht gleich das erstbeste Produkt zu kaufen, sondern Qualität, Dosierung und auch Preis zu prüfen. Denn… Omega 3 ist etwas, dass wir dauerhaft supplementieren dürfen, da es einfach so viele Prozesse im Körper beeinflusst. In einer Zeit in der wir alle ständig gefordert sind, meiner Meinung nach unerlässlich, vor allem wenn man vielleicht zusätzlich noch recht „fein gestrickt“ ist. ;-) Spezialisierte Ärzte oder Labore können den Status übrigens im Blutbild nachweisen, was generell vor einer Supplementierung empfohlen wird (aber bei dem massiven Ungleichgewicht in unserer Nahrung meiner Meinung nicht zwangsläufig gleich notwendig ist, da wir uns damit in unseren Breiten wohl kaum so schnell überdosieren können). Wenn man es bequemer möchte… es gibt online auch Trockenbluttests zu erwerben, wo man mittels Fingerstich sein Blut zur Auswertung in ein Labor schicken kann, wenn einem das nichts ausmacht. Ich würde eine Statusüberprüfung jedem empfehlen der sich unsicher ist und Gewissheit bezüglich der effektivsten Dosis haben möchte. Bei der Einnahme nicht ungeduldig sein – es dauert bis sich der Omega 3 Spiegel aufbaut, weshalb man erst nach ca. 2 Monaten (je nach Optimierung der restlichen Ernährung) die ersten Effekte bemerkt.

 

So skeptisch ich dieser Omega-3-Geschichte auch am Anfang gegenüber war, ich bin meiner Freundin endlos dankbar, dass sie in ihrer Fischöl-Begeisterung nicht locker gelassen hat. :-) Klar… Algen-/Fischöl ist natürlich kein Wundermittel, jedoch nach meinen ganz persönlichen Erfahrungen für mich ein sehr wichtiger Puzzlestein um gewisse mentale und vielleicht auch psychische Hürden zu überwinden, was sich dann wieder positiv auf unseren Körper auswirkt und uns hilft diverse Konflikte in uns selbst zu lösen. Denn Körper, Geist und Seele sind eine Einheit. Und wenn wir an einer Schraube in unserem Körper drehen, dann drehen sich auch immer welche in Geist und Seele mit. Das hat mir dieses Erlebnis wieder einmal mehr gezeigt und auch dass man trotz langjähriger Prägungen seine Sichtweise durchaus ändern darf oder sogar muss, wenn man sich selbst und seinen Erkenntnissen treu bleiben will. ;-)

 

Fortsetzung folgt…



PS: Falls ihr es so wie ich auch immer genauer wissen müsst, kann ich euch das Buch „Die Algenöl Revolution“ von Dr. med. Michael Nehls sehr ans Herz legen. Darin werden alle wichtigen Fragen zum Thema ausführlich und verständlich beantwortet.



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